Re: Schnauzentumor
Hallo,
es tut mir sehr leid, was Du von Deinem Hund schreibst. Ich habe vor 2 Jahren ein Jahr lang mit meinem MainCoon gegen ein seltenes felines Sarkoid im Gesicht angekämpft und weiß von daher nur zu gut, wie man sich fühlt.
Ich möchte Dir nicht den Mut & die Hoffnung nehmen, aber ich denke, mit "schönreden" ist Dir und Deinem Hund nicht geholfen. Was Du über die Wesensveränderungen schreibst und die Tatsache, daß der Tumor an der Schnauze - also im Kopfbereich ist, klingt alles nicht wirklich gut. Tumore im Kopfbereich können (wie auch andere Tumore, die an anderen Stellen der Körperoberfläche auftreten) auch invasiv nach innen gewachsen sein. Wesensveränderungen können z.B. auftreten, wenn Tumorgewebe auf Teile des Gehirns drücken.
Hat sich Deine Tierärztin denn irgendwie geäußert, ob bzw. wie der Tumor behandelt werden kann oder wird derzeit "nur" mit Schmerzmittel und Antibiotika behandelt? Ist eine Gewebeprobe entnommen worden? Ist das Ausmaß des Tumors in irgendeiner Weise umfassend untersucht worden? Damit meine ich nicht nur Inaugenscheinnahme von außen sondern bildgebende Verfahren (CT oder MRT)? Ist abgeklärt worden, ob es bereits Metastasen gibt (z.B.Röntgen der Lunge). Ganz wichtig - ist Deine Tierärztin onkologisch = Krebskrankheiten betreffend ausgebildet? Wenn nicht, such Dir als erstes einen Tierarzt, der wirklich Ahnung von Onkologie hat.
Generell kann man sagen, daß bei Krebs die chirurgische Entfernung immer das erste Mittel der Wahl ist. Das Problem bei Tumoren im Kopfbereich ist, daß großzügig um den Tumor drumrum auch gesundes Gewebe mit entfernt werden muß - und genau daß ist das Schwierige am Kopf....es fehlt oft am Platz, da man dem Tier nicht das halbe Gesicht wegschneiden kann.
Ich weiß nicht, wo Du wohnst und auch nicht, welche finanziellen Mittel Du zur Verfügung hast: für Deutschland gilt Dr.Kessler aus der Tierklinik Hofheim als der führende Onkologe. Im Ausland ist es das AOI Center in der Schweiz in der Nähe von Zürich. Dieses Center behandelt nur krebskranke Tiere, sie sind ausschließlich auf Onkologie spezialisiert. Dort kommen Menschen aus ganz Europa mit ihren kranken Tieren hin.
Ich war mit meinem Kater dort - es ist ein supernettes Team, die einem auch keine Wunder versprechen, sondern realistische Einschätzungen der Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Du kannst Dich bei beiden Kliniken auch vorab auf deren Hompage über die verschiedenen Tumorarten und Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Ich wünsche Dir und Deinem Hund alle Kraft der Welt, ich fühle mit Dir, weil ich weiß, wie es ist.....
schrieb am 17.04.2015 18:36 Uhr
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