Ich würde gerne wissen ob jemand Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild hat?
Wie war es vor/nach der OP? Langzeiterfahrungen nach der OP?
Unser Hund, jetzt 2,5 Jahre alt, hat seit einem halben Jahr immer stark gehumpelt und auch vor Schmerz aufgeschrien, nachdem er Belastung durch spielen, springen etc. ausgesetzt war.
Nach Röntgenaufnahmen und einer CT-Untersuchung lag das Ergebnis FPC vor. Beide Ellenbogen sind betroffen. Vorne rechts stärker als links. Es wurde rechts operiert.
Auszug der Internetseite http://www.tierklinik-kasa.de/index.php/leistungen/therapie/ortho/86-fpc:
"Fragmentierter Processus Coronoideus (FPC)
Diese Veränderung wird bei schnellwachsenden, hochwertig ernährten und lebhaften Tieren beobachtet (Labrador Retriever, Golden Retriever, Sennenhunde, Neufundländer, Rottweiler, Schäferhund, Staffordshire Bullterrier u. a.). Durch Wachstumsverzögerung des Radius, „Short Radius-Syndrom“ wird der Processus coronoideus medialis ulnae mehr belastet, was zu einer Deformierung oder Fragmentierung führt.
Symptome
Sind beide Ellbogengelenke betroffen, beobachtet man ab dem 4. Lebensmonat eine intermittierende, v.a. nach stärkerer Belastung auftretende, manchmal wechselseitige Lahmheit. Typisch ist, dass der mediale Teil des Ellbogengelenkes entlastet und dabei die Pfote leicht nach außen und das Ellbogengelenk körpernah gehalten wird. Bei älteren Patienten sind die Symptome ausgeprägter und oft mit einer Gelenkschwellung auf der medialen, zum Teil auch auf der lateralen Seite vergesellschaftet. Eine besondere Form des FPC kommt bei 5-6 J. alten Hunden, v. a. beim Deutschen Schäferhund und Golden Retriever vor. Die Patienten lahmen akut, reagieren auf Analgetika nicht oder nur kurzfristig. Röntgenologisch wird lediglich eine dezente Sklerosierung kaudal der Inc. trochlearis beobachtet.
Differentialdiagnose
Traumatisch bedingte Frakturen im distalen Gelenkanteil.
Diagnosesicherung
Wegen einer sich rasch entwickelnden sekundären Arthrose ist es notwendig, die Diagnose frühestmöglich durch eine gründliche klinische und röntgenologische Untersuchung zu stellen. Durch eine Computertomographie (CT-Untersuchung) ist die Diagnosestellung heutzutage sehr sicher und schnell möglich. Die Diagnostellung nur anhand von Röntgenbildern ist schwierig, wenn der Proc. coronoideus med. ulnae nicht zu sehen ist und beschränkt sich auf die Interpretation der sekundären Veränderungen wie Sklerose im kaudalen Bereich der Incisura trochlearis in Höhe des Processus coronoideus, sowie einer intraartikulären Stufe infolge des tiefer liegenden Radiuskopfes. In fortgeschrittenem Stadium ist der Proc. coronoideus med. ulnae plump, abgerundet und die proximale Radiusmetaphyse erscheint, zusammen mit dem Radiuskopf, glockenförmig erweitert. Später können Osteophyten am kranialen Rand des Caput radii, am dorsalen Rand des Proc. anconaeus, am medialen Rand des Proc. coronoideus und auch im Bereich des medialen Epicondylus humeri beobachtet werden. Die Röntgenaufnahmen werden im medio-lateralen, im anterio-posterioren Strahlengang und mit gehaltenen Röntgenaufnahmen angefertigt.
Behandlung
Sofortige chirurgische Gelenksrevision oder arthroskopische Entfernung des fragmentierten Proc. coronoideus med. ulnae bevor er weitere arthrotische Veränderungen hervorruft.
Nachbehandlung
Sie ist ein wichtiger Teil des Erfolges. Empfehlenswert ist ein Stützverband über 14 Tg. der alle 2-3 Tg. gewechselt wird. In dieser Zeit ist eine maximale Bewegungseinschränkung obligatorisch. Nach 14 Tg. wird etwas mehr Bewegung erlaubt, aber noch 4 Wo. lang besteht Leinenzwang. Anschließend wird ein langsames Aufbautraining durchgeführt. Stärkere Belastungen sollten erst nach 5-6 Mo. erfolgen.
Prognose
Abhängig vom Alter des Patienten und von den Gelenkveränderungen zum Zeitpunkt der Operation. Je früher operiert wird, möglichst noch vor der Entwicklung schwerer arthrotischer Veränderungen, desto besser ist das postoperative Ergebnis."
Nachdem die OP nun einen Monat her ist hat er immernoch eine riesige Wundwasseransammlung an der Operationsnarbe. Dreimalige Punktierung hat keine Besserung gebracht. Nach 1 Std. sah es genauso aus wie vorher. Wir halten uns noch immer strikt an den Leinenzwang. Nur kurze Pipi-Pausen.

Eine Arnika-Salbe hat nicht geholfen. Heparin-Salbe ist gerade in der Testung und hat schon eine Verbesserung hervorgerufen!
Ballspiele sind für die Zukunft gestorben- nurnoch im Wasser darf er mit einem Ball spielen, sagt der Doktor. Aber Toben mit anderen Hunden darf er später wieder.
Balu hat direkt nach der OP nicht mehr gehumpelt. Nach ca. 1 Woche hinkt er manchmal leicht auf der operierten Seite. Wir hoffen es ist nur wegen der dicken Wundwasserbeule.
Habt ihr Tipps zur Unterstützung des Abbaus von Wundwasseransammlungen, damit unsere wilde Hummel bald wieder mehr Freiheit genießen kann?