Zwischen Bangen und Hoffen…
Hallo ihr Lieben,
der eine oder andere von euch weiß, dass ich mir richtig, richtig Sorgen um Sam gemacht habe...
Wie bereits im Thread Schmerzen richtig erkennen – Schmerztherapie bei Arthrose geschrieben, geht es Sam seit Tagen nicht gut, er hat Schmerzen, aber erstmalig wurde er richtig apathisch, hat teilweise gar nichts mehr gefressen und wollte auch nicht mehr richtig laufen….
Wir haben uns richtig Sorgen gemacht….
Also haben wir am 20.07.11 auch noch einen Bluttest gemacht, um andere Ursachen außer den Schmerzen für sein zurückgezogenes Verhalten ausschließen zu können. Das Ergebnis kam gestern.
Sam hat Hyperkalzämie, d.h. sein Kalziumwert im Blut ist zu hoch, nach zwei Minuten googeln habe ich es aufgegeben nach Ursachen zu forschen, ich wollte mich nicht völlig verrückt machen….
Heute haben wir dann 4 Stunden in der Tierklinik der FU Berlin verbracht. Das war für mich von vorneherein emotional sehr schwierig, das letzte Mal als ich dort war musste ich Theo dort lassen…
Sam wurde erst untersucht, der Arzt hat sofort die Analdrüsen untersucht und war der Meinung dort eine Art Geschwulst ertastet zu haben….
Und er wollte durch röntgen mögliche ‚ Tumore und/oder Metastasen im Lungenbereich abklären….
Mir ist ganz schlecht geworden, weil eine der möglichen Ursachen für Hyperkalzämie ist auch Analdrüsenkarzinom, welches in der Regel äußerst bösartig ist und schnell streut…
Auch eine erneute Blutuntersuchung wurde gemacht …
Dann kam das Röntgen, Gott sei Dank ohne Narkose (unser TA war der Meinung, dass es bei Sam nur mit Narkose geht weil die Hüften so schmerzhaft sind), aber Sam war tapfer und es ging ganz gut ohne…
Bis wir das Ergebnis und die Besprechung dazu hatten mussten wir eine gute
Stunde warten – sch…. wie lang eine Stunde sein kann.
Das Röntgen war ohne Befund, aber aufgrund der erneut erhöhten Kalziumwerte im Blut folgte eine Ultraschalluntersuchung. Auch hier Gott sei Dank ohne tumoröse Befunde…
Sowohl beim Röntgen, als auch im Ultraschall bestätigt hat Sam jede Menge Steine in der Blase, dies kann eine Folge des erhöhten Kalziumwertes im Blut sein, würde bedeuten, dass diese schon länger erhöht sind.
Hier wird wohl eine OP folgen müssen um diese zu entfernen.
Vorrangig müssen wir aber versuchen die Ursache des erhöhten Kalziumwertes rauszufinden und diese behandeln. Auf Dauer zerstört ein erhöhter Kalziumwert die Nieren, führt zu Apathie und kann im Koma enden wenn er extrem erhöht ist.
Ursachen können wie gesagt, tumoröse Befunde sein oder auch hormonelle Probleme durch die Nebenschilddrüse verursacht – dazu wäre jetzt als nächste Untersuchung eine Messung der Parathormone angesagt. Als nächster Schritt wäre eventuell noch eine Knochenmarkpunktion angesagt…
Unser TA hat ja neben der Arthrose im Ellenbogen auch eine starke Arthrose in den Hüften vermutet da diese sehr schmerzempfindlich sind, die gute Nachricht ist, dass Sams Hüften keinerlei Arthrose aufweisen und für sein Alter sehr gut aussehen…
Die schlechte Nachricht ist, dass er am Cauda Equina Syndrom leidet welches auch extrem schmerzhaft für ihn ist, er hat das erste Mal in seinem Leben geschnappt nach dem TA der ihn dort abgetastet hat….
Nach über 4 Stunden in der Klinik sind wir noch zu unserem TA um diese ganzen Informationen zu sortieren und zu ordnen und festzulegen welche Schritte wir jetzt gehen.
1. Die Ursache für die erhöhten Kalziumwerte finden, im ersten Schritt
mit der Messung der Parathormone.
2. Analdrüsen genau checken, unser TA hat das auch sofort nochmal
gecheckt und ist nicht der Meinung, dass dort eine Gewebeänderung
vorliegt – lediglich eine Analdrüse war gefüllt.
3. Eine Steinanalyse, wenn die Blasensteine Struvit Steine sind kommt Sam
vielleicht mit Diät um eine OP herum… Was allerdings nicht
wahrscheinlich ist, da der TA davon ausgeht, dass dies eine Folge des
erhöhten Kalziumwertes im Blut ist.
4. Eine erfolgreiche Schmerztherapie wegen seiner Arthrose im Ellenbogen
und des jetzt neu diagnostizierten Cauda EquinaSyndroms.
Sam bekommt jetzt als Schmerzmittel Novalgin da die weniger die Nieren belasten und entwässernde Tabletten (Furosemid) damit der Kalziumspiegel nicht weiter ansteigt. Außerdem müssen wir wöchentliche Bluttests machen lassen um den Kalziumwerrt im Auge zu behalten….
Ja, jede Menge Baustellen aber ich bin so unendlich erleichtert, dass die heutigen Untersuchungen keine tumorösen Befunde ergeben haben – diese Untersuchungen sind zwar keine Garantie dafür, dass nicht doch noch irgendwo etwas Bösartiges schlummert aber ich hatte heute echt schon mit dem Schlimmsten gerechnet!!!! Und unser TA sagt, dass Sam trotz allem so fit ist, dass er noch einige Jahre gut leben könnte….
Übrigens war Sam heut recht gut drauf, er hat den Untersuchungsmarathon gut überstanden – zwar hatte er zum Schluss im wahrsten Sinne des Wortes die Schnauze voll, war müde und kaputt – aber er war gut drauf….
Also ihr Lieben, ich danke euch für eure lieben Worte und Tipps und drückt bitte weiterhin die Pfoten damit wir das jetzt alles in Griff kriegen und unser Sam uns noch ein bisschen länger erhalten bleibt.
Anna
schrieb am 22.07.2011 23:37 Uhr
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Sam geändert am: 26.01.2021 23:02 Uhr