Ja, es handelt sich dabei genaugenommen nicht um ein Buch, aber da ich es seit dem Einzug von Socke schrittweise aufgegeben habe mir die
"Glamour" oder die
"Cosmopolitan" zu kaufen wandern an Zeitschriften eigentlich nur noch "Neon", "Spiegel" und ganz oft die neue
"Dogs" in den Einkaufswagen.
Da ich die Artikel immer recht interessant und unterhaltsam finde, dachte ich es wäre ganz schön sich hier mit anderen Lesern dieser (wie ich finde) gut gemachten Hundezeitschrift über die aktuelle Ausgabe auszutauschen.
Anfangen möchte ich mit der grandiosen Kolumne von Dogs-Autorin Katharina von der Leyen, die den Titel "Das Kindchenschema" trägt und sich mit der Frage beschäftigt ob Hunde "Frauen nur über den unerfüllten Kinderwunsch hinweghelfen" - so wie viele Nicht-Hundehalter das oft behaupten, oder ob sich viele ganz bewusst für einen Hund anstelle des Kindes entscheiden.
Besonders zustimmen kann ich dabei dem letzten Absatz, in dem die Autorin festhält:
"Und ich bin sicher, dass manche Leute sich einen Hund anschaffen, wenn sie sich eigentlich ein Baby wünschen. Aber ich frage mich, ob es nicht eine Menge Leute gibt, die ein Baby bekommen, wenn sie eigentlich einen Hund gebraucht hätten." - der Meinung bin ich auch!
Außerdem gibt es einen Artikel über unsere geliebten "Senfhunde" und eine kleine Reportage zu den "Adidis" - den wilden Hunden der Berber.
Und dann im Erziehungsteil der verheißungsvolle Titel "Guter Hund? Dummer Mensch? Die häufigsten Erziehungsfehler..." - soweit so gut. Im Prinzip für Hundeanfänger ein sehr schöner Artikel, der Mut machen soll, auch wenn man den inneren Schweinehund, der einen inkonsequent und unbeherrscht sein lässt nicht immer überwinden kann.
Nur an einer Stelle musste ich ein wenig lächeln: Tipp Nr. 6
"Die richtige Auslastung. Ganz konkret heißt das: Gehen Sie montags und donnerstags nicht mehr spazieren. Gehen Sie stattdessen auf eine Wiese, eine Lichtung oder in einen Park und spielen Sie mit ihrem Hund, eine halbe Stunde mindestens! Spielen Sie mit und ohne Spielzeug, mit Futter und ohne. Laufen rennen und toben sie mitneinander. Üben Sie mit Ihrem Hund Sitz und Platz, während andere Menschen und Hunde um sie herum sind, verstecken sie Futterdummys und üben Sie Tricks. Haben Sie Spaß!"
Ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber ich habe mit meinem Hund 1. immer Spaß und 2. fängt das Training schon an bevor es rausgeht, nämlich beim anlegen des Geschirrs. ( 2x "Pfote" - ins Geschirr rein, Penny ist noch etwas zu hibbelig für das ganze, aber sie muss währendessen wenigstens ruhig im "Sitz" "bleib"en)
Draußen ist in der Regel, bis wir im Wald oder auf der Wiese sind nur die kleine Penny angeleint, Socke läuft ein paar Schritte vor mir her. Wo wir auch wieder beim Thema wären: das Training geht weiter, denn wenn wir zu einer Kreuzung kommen oder die Straße überqueren muss er wissen, dass er beim Kommando "Straße" sich hinsetzt und wartet, bis ich neben ihm stehe und "Komm" sage, woraufhin wir die Straße zusammen und bei "Fuß" überqueren. Erst danach darf er wieder ein ein wenig vorauslaufen ("Lauf") - aber natürlich auch nur auf dem Gehsteig!
Das alles hat natürlich gedauert, war und ist immernoch mit viel Lob und Belohnung verbunden.
Und beim Querfeldeinmarsch durch Wald und Flur käme ich gar nicht auf die Idee, die Hunde einfach nur sich selbst zu überlassen, weil es da ja so viel mit den Hunden zu entdecken gibt: Futterfährten, Baustämme auf denen man balancieren kann, Erdlöcher und alte Baumstämme in denen sich plötzlich Spielzeug versteckt oder der kleine Weiher, der sich wunderbar für nasse Aportierspiele mit Socki eignet oder Heuballen, die man erklimmen kann.
Genauso gestaltet sich der Tag auch im Haus und im Garten: Futter gibt es erst nachdem einige Sekunden artig im "Sitz" gewartet wurde ("Bleib) - wahlweise auch im "Down" und natürlich erst wenn ich das ganze auflöse. Im Garten wird auch immer wieder wild getobt, aber für Penny ist es vor allem nicht nur Spielwiese sondern auch ein sicherer Übungsplatz.
Stupides "An-der-Leine-einmal-um-den-Block-gehen" gibt es also nicht. Und darüber bin ich auch froh. Zum einen, weil Socke und Penny mir ohne Regeln und vor allem körperliche & geistige Beschäftigung definitiv die Wände hochgehen würden und zum anderen, weil vor allem Socke so die maximale Freiheit genießt, die ich ihm bieten kann: er darf (fast) überall mit hin, weiß wo sein Platz ist und das er sich im Notfall (wenn er nicht weiß was zu tun ist) immer an mich zu wenden hat und versucht sich an dem zu orientieren, was wir miteinander trainiert haben.
Im Gegensatz zur Hundehalterin aus dem Artikel kann ich also sehr wohl sagen, dass ich
entspannt spazieren gehe - aber dafür mit einer liebevollen Achtsamkeit, denn so viel mein Hund auch kann - Gefahren einschätzen gehört nicht dazu.